Der ungarisch-jüdische Schriftsteller und Journalist Arthur Koestler hat wie kaum ein anderer unter Einsatz seines Lebens die Extreme und Ideologien des 20. Jahrhunderts durchlebt.
In den zwanziger Jahren prügelte er sich als Wiener Student mit Antisemiten, lebte als Kibbutznik, Limonadenverkäufer und Reporter in Palästina. Anfang der dreißiger Jahre pilgerte er mit Langston Hughes durch Stalins Sowjetunion, spürte arabische Terroristen in Beirut auf, fuhr Ambulanzwagen durch das London des Blitz und berichtete aus dem israelischen Unabhängigkeitskrieg. Koestler saß als kommunistischer Spion in Francos Todeszelle, die französische Vorkriegs-Regierung internierte und die Gestapo jagte ihn, von Moskau wurde er als „nervenkranker“ Kalter Krieger beschimpft. Koestler engagierte sich nicht nur in der Politik, zeitlebens bewegte er sich mühelos zwischen den „Zwei Kulturen“: Er überflog im Zeppelin den Nordpol, forderte die wissenschaftliche Anerkennung der Parapsychologie, traf Gurus in Indien, stritt sich in Japan mit Zen-Priestern und schlug die gezielte Manipulation des menschlichen Gehirns durch Drogen vor, um der angeborenen autodestruktiven Tendenz unserer Spezies Herr zu werden.
"Habe ganz vergessen, warum ich mich eigentlich umbringe"
Artikel von Christian Buckard im Freitag, 2006.
Volker Weidermann, Spiegel, 21. Juli 2018
"fantastische Koestler-Biografie"
Urs Rauber, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 13. Februar 2005
"Christian Buckard stellt seine solide, auf unveröffentlichten Dokumenten basierende und gut geschriebene Biografie unter den Titel «Geschichte eines Extremisten im Jahrhundert der Extreme»."
Karl-Markus Gauss, Neue Zürcher Zeitung, 4./5. Dezember 2004
"Was Buckard an Material sammelt und sichtet, wie klug er es kommentiert und mit welcher Kenntnis er von den verschiedenen Strömungen und Unterströmungen der zionistischen Bewegung berichtet, das ist aufschlussreich und, übrigens, ungemein lehrreich für Leser, die sich mit der Vor- und Frühgeschichte Israels sowie des israelisch-palästinensischen Konflikts beschäftigen."
Walter Laqueur, Times Literary Supplement, 4. November 2005
"Christian Buckard´s /Arthur Koestler: Ein extremes Leben /is neither a full-scale biography nor a literary appraisal: it focuses on Koestler´s attitude to Judaism, Zionism and Palestine/Israel. It is far more detailed than any previous study of his early life – as a boy in Budapest, student in Vienna and, above all, in Palestine, first as a loafer down and out in Haifa and Tel Aviv, later as a young journalist in the 1920s. The author disinterred Koestler´s articles (in various languages) from this period and they make interesting, sometimes fascinating reading."
lrich Weinzierl, Die Welt, 4. Dezember 2004
"Der Hauptakzent liegt eindeutig auf Koestlers Befindlichkeit als Jude. Das indes ist so spannend, daß der Leser das Ungleichgewicht in der Themenbehandlung leicht verschmerzt. (...) Buckards Studie hat eine Menge Vorzüge, sie wirkt nüchtern und klar und getragen von Sympathie ohne Distanzlosigkeit und beschränkt sich nicht auf ein oberflächliches Charakterbild: Sie schürft ins Tiefere. Ohne Zweifel ist Arthur Koestler einer der wirkungsmächtigsten Publizisten des 20. Jahrhunderts gewesen."